Mein liebstes Reiseland – Teil 2 – Erlebnisse auf meinen Reisen in die Niederlande

Etwas vor uns an der Kasse war ebenfalls eine Dame im Rollstuhl. Nachdem die Kassiererin diese Dame abkassiert hatte, stand sie auf einmal von ihrer Kasse auf, lief zu der Dame herum, packte ihr alle Einkäufe in Tüten und befestigte diese so an dem Rollstuhl, wie die Dame es brauchte. Dann ging die Kassiererin zurück und kassierte weiter ab. Hinter uns war eine ziemlich lange Schlange entstanden. Innerlich hatte ich mich schon auf tumultartige Ausschreitungen aufgrund dieser Hilfsbereitschaft eingestellt. In Deutschland hätte mindestens einer der Leute in der Schlange gemeckert und gefragt, was diese Aktion denn solle. In diesem niederländischen Supermarkt waren meine Begleitung und ich jedoch die Einzigen, die dieses Ereignis besonders fanden. Dort war es schlichtweg normal.

Normal ist für die Menschen in den Niederlanden auch der Umgang mit Personen im Rollstuhl. Während es mir in Deutschland regelmäßig passiert, dass ich von meinem Gegenüber nicht für voll genommen werde und man statt mit mir lieber mit meinen Assistenzkräften spricht, ist mir etwas Derartiges in den letzten fünf Jahren, die ich in die Niederlande reise, noch nicht ein einziges Mal widerfahren. Die Tatsache, dies überhaupt als besonders hervorheben zu müssen, zeigt schon, wie ungewöhnlich aber auch erfrischend ich dies empfinde. 

Zum Abschluss also hier von mir die dringende Empfehlung an alle: Probiert es einmal mit den Niederlanden – mein absoluter Tipp!