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SMAlltalk SMA
Für die Stimme, das Sprechen, gibt es – je nach deinem individuellen Bedarf – ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Eine fundierte Beratung sowie ein Ausprobieren von unterschiedlichen Systemen und Geräten unterstützt dich darin, deine „richtigen“ Hilfsmittel zu finden. Deine Logopädin oder dein Logopäde, sind für diese Themen erste Ansprechpartner*innen.
Wenn deine Stimme z.B. leise klingt und du viel Kraft für eine angemessene Lautstärke benötigst, dann kannst du einen ganz einfachen Sprachverstärker einsetzen. 📢
Das schont deine Ressourcen und du wirst leichter von deinem Gegenüber verstanden.
Kommunikationshilfen ermöglichen es dir, wenn du nicht oder nur noch sehr wenig über Lautsprache kommunizieren kannst, dich über Symbole und/oder Schriftsprache mitzuteilen. Du findest viele unterschiedliche Kommunikationshilfen – von einfacher Symbolkommunikation bis hin zu komplexen Systemen. Auch gibt es zum Beispiel Kommunikationshilfen auf Tablet-Basis, die mit einer geeigneten App zu einer leichten Kommunikationsmöglichkeit werden können. Vielleicht hast du auch schon von Talkern, Sprachcomputern oder SAGE (Sprachausgabegeräte) gehört. Die Bezeichnung Kommunikationshilfe umfasst all diese unterschiedlichen Systeme und wird so auch im Hilfsmittelkatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) genutzt.
Logopädie ist ein medizinisch-therapeutisches Fachgebiet, das sich mit Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen beschäftigt. Die Themen „Atmung“ und „Hören“ gehören mit in diesen Themenkomplex, denn sie bilden die Voraussetzungen für diese Funktionen.
Eine logopädische Therapie wird in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt (bei privater Krankenversicherung besser nachfragen) und von Ärzt*innen, meist aus den Fachgebieten der HNO/Phoniatrie, der Neurologie oder der Pädiatrie verordnet. Aber auch Hausärzt*innen können eine Verordnung ausstellen.
Bei der Anmeldung schilderst du zunächst dein Anliegen. Hier ist besonders wichtig, dass du über deine Diagnose SMA informierst. Damit stellst du sicher, dass du eine Therapeutin oder einen Therapeuten mit Erfahrung in der Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen erhältst. Nach einer eingehenden Diagnostik werden mit dir gemeinsam die Therapieziele formuliert. Konkret im Rahmen der „Stimmtherapie“ unterstützt dich die Logopädie dabei, deine Stimme ressourcenorientiert einzusetzen: Das heißt, Belastungsgrenzen auszuloten, verschiedene Techniken anzubieten sowie Hilfsmittel anzupassen – ganz individuell nach deinen Bedürfnissen. Dabei werden die Progredienz (Fortschreiten) der Erkrankung und die besonderen Herausforderungen berücksichtigt. Da die stimmgebende Muskulatur zum Teil auch die sprech- und schluckmotorische Muskulatur betrifft, werden die Bereiche „Sprechen“ und „Schlucken“ immer miteinbezogen.
Ein blauer Ball, der zur logopädischen Therapie verwendet werden kann.
Eine bessere Haltung für die Stimmgebung kannst du mit einem weichen „Overball“ (oder auch als Pilates Ball bekannt) erreichen. Er ist weich und schmiegt sich gut an. Beim Sitzen an den Lendenwirbelbereich gelegt, unterstützt er die Aufrichtung deines Rumpfes. So kannst du gut und frei Atmen – deine Stimme klingt voller.
Das „Einschnüffeln“ eines schönen Duftes lässt dein Zwerchfell hüpfen und unterstützt eine vertiefte Atmung und deine Nasenatmung. Dazu atmest du schnell 2-3-mal kurz hintereinander über die Nase ein (Schnüffeln) und langsam über den Mund aus. Wenn du deine Hand auf den Bauch legst, kannst du spüren, wie dein Zwerchfell sich bewegt.
Egal ob du im Rollstuhl sitzt, im Bett liegst, stehst… ein guter Fußkontakt zum Boden unterstützt dich in deiner Aufrichtung und damit auch in einer besseren Stimmgebung. Eine Fußmassage mit einem Tennis- oder Igelball zwischendurch, lässt dich den Kontakt besser spüren. Dein ganzer Körper fühlt sich mobiler an. Entweder du rollst den Ball erst mit dem einen Fuß – Pause, damit du den Seitenunterschied merkst – dann mit dem anderen Fuß oder jemand übernimmt das Massieren für dich.
Ein weiterer Tipp: Das Ausklopfen der Brust, der Schulter und der Arme sowie ein Ausstreichen deines Gesichtes und dazu ein Summen auf einem „mmmmh“ (ganz genüsslich) – dies weckt deine Stimmorgane und auch deine Stimmung. 😊
Das wirkt auch, wenn deine Assistenz das Ausklopfen und Ausstreichen übernimmt. Vielleicht summt ihr beide? Dann geht ihr direkt beide wohl gestimmt in den Tag.
Unsere Schleimhäute im Mund-, Rachen-, Halsbereich müssen feucht sein, damit wir gut sprechen können und unsere Stimme klingen kann. Lauwarme Kräutertees (z.B. Griechischer Bergtee, Malvenblättertee), stilles Wasser sind für die Befeuchtung optimal.
Wenn das Trinken schwierig ist, dann helfen Speichelsprays (in der Apotheke erhältlich), die du dir in den Mund sprühen kannst. Du kannst aber auch eine kleine Sprühflasche mit Tee füllen und dir den Tee in den Mund sprühen, allerdings hält die Feuchtigkeit nicht so lange.
Logopädin Cordula Winterholler
Logopädin Cordula Winterholler berichtet über den Zusammenhang von SMA und Stimme.
Fortsetzung folgt...
Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen.
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