Redaktionsteam - Bastian
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grundsätzlich 29 Jahre alt ;-) •
SMA TYP II

Das Sanitätshaus – Die Spezialwerkstatt für Hilfsmittel

Was für andere Menschen die Autowerkstatt des Vertrauens ist, ist für unseren Autor mit SMA sein Sanitätshaus. Hier kümmert man sich seiner Meinung nach um weit mehr als nur um seine Mobilität.

Foto von einer Oberfläche in Holzoptik auf der mehrere Werkzeuge - wie Schraubenschlüssel, Hammer, Zange, Rohrzange und ein Maßband liegen.
Foto von einer Oberfläche in Holzoptik auf der mehrere Werkzeuge - wie Schraubenschlüssel, Hammer, Zange, Rohrzange und ein Maßband liegen.

Vertrauen und Verlässlichkeit

In unserem Alltag mit SMA benötigen wir immer wieder kleinere und größere Hilfsmittel. Angefangen bei einer standardisierten Handgelenkschiene, über speziell angefertigte Orthesen oder ein Pflegebett mit Spezialmatratze bis hin zum individuell angepassten Elektrorollstuhl mit Sondersteuerung. Bei diesen sogenannten Hilfsmitteln gibt es zwei Besonderheiten. Zum einen werden sie glücklicherweise von der Kranken- bzw. Pflegekasse bezahlt. Zum anderen kann man sie nicht einfach im Laden um die Ecke oder bei einem großen Onlineversandhandel kaufen.

Eine Beratung ist immer notwendig

Das hat auch einen guten Grund. Damit meine ich nicht den komplizierten Abrechnungsprozess im Hintergrund, sondern dass Hilfsmittel sehr individuell und beratungsintensiv sein können. Deshalb benötigt man hierfür Spezialistinnen und Spezialisten, die sich wirklich mit der Materie auskennen. Diese Damen und Herren findet man in einem Sanitätshaus. Hier hat man sich auf den Vertrieb von Hilfsmitteln und die zugehörigen Services spezialisiert.

Meiner Erfahrung nach muss man dabei zunächst zwischen zwei Arten von Sanitätshäusern unterscheiden. Es gibt die für die – im wahrsten Sinne des Wortes – Laufkundschaft. Man findet sie eigentlich am Rande jeder größeren Fußgängerzone. Hier werden Standardprodukte für Kundinnen und Kunden in Standardsituationen angeboten. Zum Beispiel Thrombosestrümpfe, Rollatoren, Unterarmgehstützen (umgangssprachlich: Krücken), manuelle 08/15-Rollstühle und vielleicht noch Pflegebetten. Also all das, was ein Großteil der Bevölkerung irgendwann im Leben einmal braucht, sei es aufgrund eines Unfalls oder des voranschreitenden Alters, was aber keine großartige Individualisierung benötigt.

Die Spezialisierung

Mit derartigen Sanitätshäusern können wir eher weniger anfangen. Es sei denn, wir brauchen mal eine Ente (siehe auch Hilfsmittel in meinem Alltag) oder ein sonstiges Standard-Produkt. Doch das ist nicht schlimm. Denn es gibt auch noch eine andere Art von Sanitätshäusern. Diese spezialisieren sich meist auf einen Fachbereich, zum Beispiel auf Orthesen oder Rollstühle. Immer öfter gibt es auch verschiedene Fachleute für unterschiedliche Bereiche in ein und demselben Sanitätshaus, sodass alles unter einem Dach angeboten werden kann. Wenn nicht, ist das auch überhaupt nicht schlimm. Aber dazu gleich noch mehr.

Die richtige Auswahl

Doch wie finden wir nun die richtigen Spezialisten für unseren Bedarf? Das ist zum Glück relativ einfach. Wenn wir schon wissen, was wir benötigen, können wir uns an die Hersteller wenden, die uns dann ein entsprechend spezialisiertes Sanitätshaus, mit dem sie zusammenarbeiten, empfehlen werden. Wenn du also auf der nächsten Hilfsmittel-Messe oder im Internet zum Beispiel einen interessanten Elektrorollstuhl gesehen hast, einfach den Hersteller kontaktieren. Dort wird man dann einen Kontakt herstellen. Alternativ kannst du dich auch direkt an deine Krankenkasse wenden und sagen, was du benötigst. Auch dort hat man eine Übersicht passender Sanitätshäuser in deiner Nähe.

Der Hilfsmittelmarkt ist inzwischen riesig. Das ist einerseits super, da es bedeutet, dass es immer mehr Lösungen für unsere alltäglichen Herausforderungen gibt. Andererseits heißt das jedoch auch, dass niemand mehr alles vernünftig im Blick behalten und Experte oder Expertin für alles sein kann. Doch das ist vollkommen in Ordnung. Wir müssen auch nicht alle unsere Lebensmittel in einem einzigen Supermarkt kaufen. Genauso ist es mit den Sanitätshäusern. Wir können mehrere haben, mit denen wir zusammenarbeiten – sogar gleichzeitig. Also zum Beispiel eines für den Elektrorollstuhl und dessen Wartung, eines für die Orthesen und ein anderes für das Pflegebett und Standardprodukte, wie eine Ente oder die Handgelenkschiene. Eben immer die jeweiligen Spezialistinnen und Spezialisten.

Ein Wechsel ist möglich

Übrigens: Mit Sanitätshäusern ist es in einer Hinsicht trotzdem wie mit Autowerkstätten. Wenn du mit dem Service nicht zufrieden bist, kannst du beim nächsten Mal (also mit der nächsten Verordnung für ein weiteres Hilfsmittel oder einen zugehörigen Service) ein anderes Sanitätshaus wählen. Bei Bedarf einfach die vorgenannten Schritte wiederholen. Manchmal haben die Kassen das nicht so gerne, weil sie mit manchen Sanitätshäusern spezielle Rabattverträge haben. Aber das ist nicht unser Problem. Davon also keinesfalls beirren lassen. Zur Not dem Kostenträger, also der Kasse, gegenüber auch kommunizieren, weshalb wir wechseln möchten. Denn auch wenn es sich um Hilfsmittel handelt, die wir nicht selbst, sondern die Versicherung bezahlt, sind wir am Ende immer noch Kundinnen und Kunden – und keine schlechten. Denn Hilfsmittel sind in der Regel ziemlich teuer. Zum Glück müssen wir selbst maximal zehn Euro dafür zahlen. Aber das ist ein anderes Thema.

Ob man es glaubt oder nicht, ein Sanitätshaus kann für einige auch eine Werkstatt des Vertrauens sein – nur eben eine Spezialwerkstatt.

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Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen. 

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