Jahrgang: 1990 •
SMA TYP II

Modische Wandlungen: Stil und SMA – Teil 1 – Modeblindheit – Und kleine Ausflüchte daraus

Erst vor wenigen Wochen habe ich beim Blick in den Spiegel, sozusagen wirklich beim Anblick meiner selbst, eine Erkenntnis gewonnen. Nein, ich leide nicht wie Dorian Gray und wünsche mir ein immer gleiches Bildnis meiner selbst. Aber darüber möchte ich in diesem Beitrag nicht schreiben, sondern über Kleidung, Mode und Stil. Mit spinaler Muskelatrophie.

Foto vom Ausschnitt einer Kleiderstange mit vielen verschiedenen, nicht näher erkennbaren Kleidungsstücken auf Kleiderbügeln vor einem unscharfen Hintergrund.
Foto vom Ausschnitt einer Kleiderstange mit vielen verschiedenen, nicht näher erkennbaren Kleidungsstücken auf Kleiderbügeln vor einem unscharfen Hintergrund.

Alle drei genannten Begriffe waren für mich wie unlösbare Hieroglyphen. Ich zog einfach das an, was gerade da war. Neue Klamotten gab es nur, wenn meine Mutter diese einkaufte. Sonst nicht. Während sich in meiner Schullaufbahn viele meiner Mitschüler mit Klamotten, Accessoires und Markennamen profilierten, war mir das alles komplett egal.

Gegen Ende meiner Schulzeit erkannte man mein Hobby an meiner Kleidung. Hörte ich unaufhörlich japanischen Rock, waren meine Kleidung und auch meine Frisur daran angelehnt. Hatte ich mich vermehrt mit Technik und Gaming beschäftigt, war mein Stil dementsprechend eine Mischung aus Verspieltheit und Eskapismus. Wurden die Zeiten hingegen ernster und rückten Prüfungen näher, war in meiner Klamottenauswahl wieder die Kreativität einer guten, alten Raufasertapete angesagt. Was sich andere dabei dachten, war mir in den jeweiligen Phasen gleichgültig.

Foto des Autors, bei dem er ein orangefarbenes T-Shirt mit Schriftprint sowie eine helle Hose trägt.
Foto des Autors, bei dem er ein orangefarbenes T-Shirt mit Schriftprint sowie eine helle Hose trägt.

Kleidungsstil des Autors während seiner Schulzeit

Während andere sich in ihrem Studium ausprobierten, suchten und sich neu erfanden, könnte ich wohl das langweiligste Modell eines Studenten gewesen sein, das je existiert hat. Ich wechselte gänzlich wieder zu den Klamotten, die gerade zur Hand waren. Keine Spannung, kein Abenteuer, kein Plan. Mein Studium und meine Ehrenämter waren mir viel wichtiger und ich sah keinen Vorteil darin, auch nur einen Gedanken an Mode zu verschwenden.

Foto des Autors, bei dem er schwarze Schuhe, eine blaue Jeans und einen in grautönen gestreiften Pullover mit schwarzen Ärmeln trägt.
Foto des Autors, bei dem er schwarze Schuhe, eine blaue Jeans und einen in grautönen gestreiften Pullover mit schwarzen Ärmeln trägt.

Kleidungsstil des Autors während seines Studiums

Von Rebellionen, Duftmarken und Guilty Pleasures

Es war eine große Veränderung, als ich anfing, alleine mit Assistenz zu leben. Ich hatte kein unmittelbares Kontrollorgan um mich herum, das mich bewerten konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt war es mir gar nicht so sehr aufgefallen, aber ich hatte bis dahin sehr darauf geachtet möglichst unauffällig zu sein. Selbst meine Hobby-Phasen waren immer nur von kurzer Dauer. Es folgte eine, etwas mehr als ein Jahr andauernde, extrem rebellische Phase, in der ich sämtliche Konventionen über Bord schmiss und einfach ausprobierte, was mir gefiel, Auffälligkeit hin oder her.

Nachdem ich meinen Partner kennenlernte, nahm ich Kleidung tatsächlich mehr in ihrer Wirkung und Natur wahr. Letztendlich ist Kleidung nämlich nichts anderes als eine optische Duftnote, die auch über den berüchtigten ersten Eindruck hinausgeht. Neben Funktionalität waren nun Laune und Anlass wichtige Kriterien bei der Auswahl meiner Klamotten. Auch an Faulenzer-Tagen.

Seit kurzem versuche ich Mode und Stil bei öffentlichen Anlässen nochmal in einem etwas weiteren Winkel zu sehen. Je nachdem, wo es hingeht oder was für ein Event ansteht, überlege ich mir, was ich mit meinem Erscheinungsbild aussagen möchte. Nicht, um irgendwem zu gefallen – dafür mag ich mich zu gerne. Vielmehr geht es mir darum, mit kleinen Dingen wie der Garderobenauswahl an sich, der grundsätzlichen Farbauswahl oder mit Accessoires passende Akzente für den jeweiligen Anlass auszuwählen und gleichzeitig dem Ganzen auch noch meinen individuellen Stempel aufzudrücken, denn: Kleider machen eben doch Leute.

Ein Guilty Pleasure habe aber auch ich bei Mode: Kopfbedeckungen. Schon als Kind fand ich Baseballkappen toll. Neben Baseballkappen habe ich mittlerweile auch viele weitere Kopfbedeckungen in meiner Garderobe. Dabei setze ich mittlerweile mehr auf einige wenige Stücke, anstatt auf eine breite Masse. Zu jeder Kopfbedeckung, die ich besitze, fällt mir auch mindestens eine Anekdote ein. Neben ihrer eigentlichen Funktion sind sie damit gleichzeitig auch Erinnerungsstücke, was sie für mich nochmal besonderer macht.

Foto des Autors, bei dem er ein weißes T-Shirt mit Aufdruck, ein blauschwarzes Karohemd und eine beige Hose trägt sowie eine graue Baseballkappe.
Foto des Autors, bei dem er ein weißes T-Shirt mit Aufdruck, ein blauschwarzes Karohemd und eine beige Hose trägt sowie eine graue Baseballkappe.

Kleidungsstil des Autors während seiner rebellischen Phase

Stil als Lebensreise – mit und ohne SMA

Die Evolution meines Modestils spiegelt meine Lebensreise wider. Jede Phase meines Lebens hatte ihren eigenen Stil, der sich mit meinen Erfahrungen und meiner Persönlichkeit entwickelte. Hier und heute sind modische Entscheidungen für mich mehr als nur Kleidungswahl – sie sind ein Ausdruck des Selbst und der eigenen Geschichte.

Gleichzeitig spielt bei meiner Wahl der Kleidung auch etwas eine Rolle, was für andere erst im Alter an Bedeutung gewinnt oder möglicherweise überhaupt nicht relevant ist: der Tragekomfort. Wie wichtig mir dieser zu Mode fast gegensätzlichen Aspekt von Kleidung ist und was er für mich bedeutet, erfährst du im zweiten Teil des Artikels.

Foto des Autors, bei dem er schwarze Schuhe, eine schwarze Hose, ein rot-schwarzes Karohemd, einen grauen Hut mit heller Krempe trägt sowie eine beige Umhängetasche in der Hand hält.
Foto des Autors, bei dem er schwarze Schuhe, eine schwarze Hose, ein rot-schwarzes Karohemd, einen grauen Hut mit heller Krempe trägt sowie eine beige Umhängetasche in der Hand hält.

Aktueller Kleidungsstil des Autors.

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SMA TYP II

Weitere Beiträge der Serie

Fortsetzung folgt...

Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen. 

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