Im Winter und Frühjahr gehen viele Menschen gerne Eislaufen. So natürlich auch meine Freunde und Familie. Für mich als Rollstuhlfahrer schienen das Eis-LAUFEN und mein fahrbarer Untersatz zunächst immer ein Widerspruch in sich zu sein. Zudem hatte ich bis dahin noch keinen Rollstuhl auf der Eisfläche gesehen. Aber warum eigentlich? 🤔
Da es mir bis heute noch sehr viel Spaß macht, anderen Menschen beim Eislaufen zuzuschauen, bin ich mit meiner Familie zu einer Eislaufbahn gefahren. Mein Plan war es, den anderen einfach dabei zuzuschauen, wie sie über das Eis jagen. Gesagt, getan! Doch nach einiger Zeit hatte ich dann auch Lust, auf die Eisfläche zu fahren und einfach mal zu sehen, was passiert. Ich habe also die Sicherheitsperson, die die Eisfläche beobachtete, gefragt, ob ich nicht auch mal auf die Eisfläche dürfte. Zunächst hat der Mann mich etwas überfragt angeschaut. Doch mein Vater gab ihm sein Okay und damit hatte auch er nichts mehr dagegen und ließ mich auf die Eisfläche. ❄️
Die Eisfläche war schon lange in Nutzung und wurde nicht mehr neu präpariert. Daher war sie nicht mehr so glatt und ich konnte ganz normal auf dem Eis fahren. Wenn die Eisfläche schon lange nicht mehr neu gemacht worden ist, merkt man also tatsächlich keinen großen Unterschied zu einer Fahrt auf der Straße.
In einer richtigen Eissporthalle sieht das schon etwas anders aus, als auf herkömmlichen Bahnen auf Weihnachtsmärkten und Co. Die Eisfläche in einer Eissporthalle wird nämlich regelmäßig präpariert und dadurch ist die Eisschicht immer relativ neu. Somit ist das Eis glatt und das Fahrverhalten ganz anders.
Als ich das erste Mal auf einer solch glatten Eisfläche stand, habe ich zunächst versucht, Vollgas zu geben. Ich durfte aber relativ schnell feststellen, dass das leider so gar nicht funktioniert. Auch die erste Erfahrung mit dem Bremsen war recht interessant. Man kann leider nicht so bremsen, wie man es von der Straße gewöhnt ist. Durch die Gummibereifung bin ich nämlich trotz Vollbremsung einfach weitergerutscht. 🫣
Ich habe dann aber mit der Zeit herausgefunden, dass ich – wenn ich bremsen möchte – einfach rückwärtsfahren muss.
Ich kann jeder rollstuhlfahrenden Person nur empfehlen, auf die Eisfläche zu gehen. Wenn man die Gelegenheit dazu bekommt, sollte man sie nutzen! Eventuell muss man sich vorsichtig an das neue Fahrgefühl herantasten, aber nach einiger Zeit kann man mindestens genauso viel Spaß auf dem Eis haben, wie alle anderen.
Wenn man dann noch Freunde mit aufs Eis nimmt, macht es natürlich umso mehr Spaß. Man kann nämlich versuchen, gemeinsam eine Polonaise zu bilden. Meine Freunde und ich haben es geschafft, eine Schlange von bis zu 10 Personen hintereinander zu bilden. Jedoch kommt es immer darauf an, welche Personen mit in der Schlange sind und wie stark der Rollstuhl ist. Schau doch mal, wie viele Freunde du ziehen kannst! 💪😊
Viel Spaß beim Nachmachen! 🦼❄️
Wenn du mit dem Rollstuhl auf Eisflächen unterwegs bist, denke daran, auf ausreichend dickem Eis zu fahren oder bevorzuge Eisbahnen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Joshua liebt es, mit seinen Freund:innen Schlittschuh zu „laufen“.
Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen.
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