Redaktionsteam - Bastian
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grundsätzlich 29 Jahre alt ;-) •
SMA TYP II

Auf Rädern durchs Leben – Infos zum Thema Rollstühle. – Vom Handrollstuhl zum Hightech-Gefährt

Für uns „alte Hasen“ mit SMA gehören sie schon ganz selbstverständlich zum Alltag. Für viele sind sie sogar quasi ein Teil des Körpers.

Ausschnitt eines manuellen Rollstuhls, der per Hand betrieben wird.
Ausschnitt eines manuellen Rollstuhls, der per Hand betrieben wird.

Teil unseres Alltags, Teil von uns

Für diejenigen, die sich neu mit der Thematik befassen müssen, sind sie hingegen vielleicht das Symbol für den Verlust der eigenen Kräfte. Dabei sind sie in ihren mannigfaltigen Ausführungen ein wirklich ganz tolles Hilfsmittel. Entgegen manch klischeehafter Beschreibung sind sie nämlich kein Stück Abhängigkeit, an das wir gefesselt werden, sondern ein großes Stück Freiheit, das unsere Fesseln vielmehr sprengt. Die Rede ist natürlich von Rollstühlen. 🦽🦼

Handrollstühle

Es gibt Rollstühle in den verschiedensten Konfigurationen. Dabei haben die unbequemen Ungetüme, die man vielleicht schon mal im Krankenhaus oder am Flughafen gesehen hat, nichts mit den Hightech-Modellen zu tun, die für ihre Besitzer:innen haargenau angepasst werden. Kein Wunder. Während es sich bei Erstgenanntem um Standard-Modelle handelt, die nur übergangsweise und für kurze Zeit genutzt werden, sind Letztere individuelle Hilfsmittel für einen langfristigen und täglichen Einsatz. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten von Rollstühlen: Die manuell betriebenen Rollstühle. Diese werden oftmals auch Handrollstühle genannt, weil die Nutzer:innen diese häufig noch per Hand selbst bewegen können, indem sie selbst die großen Räder an der Seite der Sitzfläche antreiben. Allerdings kann es auch sein, dass manuelle Rollstühle ausschließlich von Begleitpersonen geschoben werden. Dabei haben die „Passagiere“ dann allerdings keinerlei Kontrolle respektive Selbstbestimmung mehr. Deshalb versucht man immer, dass die/der jeweilige Nutzer:in den eigenen Rollstuhl noch selbst bewegen kann.

Zusatzantrieb

Wenn die Kraft hierfür nicht mehr ganz ausreicht, kann man einen manuellen Rollstuhl zunächst mit Zusatzantrieben ausstatten. Dabei handelt es sich dann entweder um sogenannte Restkraftverstärker, die also die Körperkraft der Nutzerin/ des Nutzers als Impuls nehmen und noch mal etwas Kraft draufgeben. Üblicherweise sitzen diese Verstärker direkt in den großen Rädern. Oder es handelt sich sogar schon um kleinere Motoren, die man mit einem Joystick ansteuert. Beide Zusatzantriebe sind jedoch nicht sehr leistungsstark. Dies liegt vor allem auch in ihrer Bauweise begründet. Denn sie müssen sich ja an die ansonsten eher leicht und handlich gestalteten manuellen Rollstühle anpassen ­– ohne zu sehr in deren Bauweise einzugreifen.

Elektrorollstühle

Wenn die Zusatzantriebe nicht mehr ausreichen, um den Zweck des Rollstuhls (nämlich der/dem Nutzer:in das selbstständige Bewegen zu ermöglichen) zu erfüllen, kommt die zweite Art Rollstuhl zum Einsatz: Ein Elektrorollstuhl. Dabei handelt es sich heutzutage um wahre Hightech-Geräte. Mit großen Motoren und Batterien ausgestattet, bringen sie einen, im wahrsten Sinne des Wortes, durch den ganzen Tag. Darüber hinaus können sie mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet werden – beispielsweise der stufenlosen Verstellung der Rückenlehne, der Beinstützen oder der kompletten Sitzhöhe. Manche Modelle können die Person darin auch in den Stand aufrichten. Den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt – abgesehen vom Treppensteigen. Aber auch daran tüfteln die Entwickler schon.

Vorab gut informieren

Egal welche Art von Rollstuhl, sie alle haben gemein, dass sie von der Krankenkasse bezahlt werden – wenn die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt diesen verordnet. Das ist auch gut so. Denn optimal an die individuellen Bedürfnisse angepasst, kann der Preis für ein solches Hilfsmittel schon mal den eines neuen Kleinwagens übersteigen. Von daher ist es auch logisch, dass nicht in jedem Jahr ein neuer Rollstuhl finanziert wird. Vor der Verordnung und damit einhergehenden Kostenübernahmebeantragung sollte man sich daher gut informieren, welcher Rollstuhl mit welcher Zusatzausstattung der geeignete ist. Da wir selbst unsere Bedürfnisse am besten kennen, lohnt es sich, auch selbst ein wenig Zeit in die Recherche zu investieren, z.B. auf Hilfsmittelmessen. Ein gutes Sanitätshaus steht einem ebenfalls gerne beratend zur Seite. Darüber hinaus bieten viele Rollstuhlhersteller auch Vorführungen in den eigenen vier Wänden an. Das kann zwar insgesamt etwas zeitintensiv sein, macht sich aber am Ende mit der neu gewonnenen Freiheit im passenden Rollstuhl bezahlt.

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