Ernährung ist für jeden Menschen wichtig, aber bei einer neuromuskulären Erkrankung wie Spinaler Muskelatrophie (SMA) spielt sie eine noch größere Rolle. Gerade bei SMA Typ 2 gibt es einige Besonderheiten, die man beachten sollte. Der Energiebedarf ist oft niedriger als bei nichtbetroffenen Menschen, gleichzeitig besteht das Risiko von Muskelabbau, Gewichtsveränderungen und Verdauungsproblemen. Was bedeutet das für die Ernährung?
Menschen mit SMA Typ 2 haben aufgrund der reduzierten Muskelmasse einen geringeren Grundumsatz, also einen niedrigeren Kalorienverbrauch im Ruhezustand. Das bedeutet, dass eine übliche Kalorienzufuhr schnell zu einer Gewichtszunahme führen kann. Aus diesem Grund ist in dieser Hinsicht ein besonders sorgsamer Umgang mit dem Fettverzehr wichtig, denn Fett hat deutlich mehr Kalorien als Proteine oder Kohlenhydrate.
Gleichzeitig ist Untergewicht problematisch, weil es den Abbau von Muskelmasse beschleunigen kann. Das Ziel sollte also sein, das Gewicht stabil zu halten – weder zu viel noch zu wenig.
Ferner geben aktuelle Studien Aufschluss darüber, dass der Leptinwert von Menschen mit SMA häufig niedrig ist. Dies könnte etwa fehlendes Sättigungsgefühl erklären und damit ebenso Auswirkungen auf Unter- oder Übergewicht haben. Hat man nämlich keinen Anker, der einem klar vorgibt, wann man gesättigt ist, kann man viele Aspekte der Nahrungsaufnahme nur schwer selbst einschätzen. Hier können Ernährungstagebücher sowie Referenzwerte für eine gesunde Kalorienzufuhr helfen, dieses Problem systematisch anzugehen.
Eine eiweißreiche Ernährung kann helfen, den Abbau zu verlangsamen. Gute Proteinquellen sind etwa:
Hier ist es wichtig, eine gute Balance zu finden: Zu viel Eiweiß kann nämlich auch den Stoffwechsel belasten, zu wenig führt zu schnellerem Muskelverlust. Ein höherer Proteinkonsum sollte etwa immer mit einer hohen Flüssigkeitszufuhr einhergehen, um Schadstoffe mit dem Harn loszuwerden.
Fette haben einen schlechten Ruf, sind aber unentbehrlich – besonders fürs Gehirn, die Hormonproduktion und die Zellgesundheit. Pflanzliche Fette, wie Raps-, Oliven- und Distelöl, sind dabei tierischen Fetten, auch Butter, vorzuziehen – mit Ausnahme von fettreichem Seefisch ein- bis zweimal wöchentlich aufgrund dessen vorteilhaftem Fettverhältnis.
Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle, sollten aber bewusst gewählt werden. So ist es sinnvoll, auf komplexe Kohlenhydrate zu setzen, die den Blutzuckerspiegel stabil halten und langfristig Energie liefern. Dazu gehören:
Die Mahlzeiten sollten Eiweiß, gesunde Fette und hochwertige Kohlenhydrate enthalten
Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann sich negativ auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirken. Besonders kritisch sind für Menschen mit SMA:
Vieles lässt sich über die Ernährung abdecken, in manchen Fällen sind aber auch gezielte Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll, insbesondere bei einer chronischen Unterernährung.
Viele Menschen mit SMA Typ 2 verbringen ihr Leben mit wenig körperlicher Bewegung und haben entsprechend eine verlangsamte Verdauung oder leiden unter Verstopfung. Was hilft?
Eine ausgewogene Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten als Basis, ausreichend Eiweiß, gesunden Fetten in moderaten Maßen, Vitaminen und Ballaststoffen kann einen großen Unterschied machen.
Am besten funktioniert das aber mit einer gesunden Ernährung, die nicht ausschließlich sinnvoll, sondern auch lecker und alltagstauglich ist – denn Essen soll nicht nur gesund sein, sondern auch Spaß machen!
Essen sollte nicht nur nahrhaft sein, sondern auch Freude bereiten
Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen.
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