Die Grüne Bande ist ein Jugendclub des Bundesverbands Kinderhospiz. Ich selbst und viele andere Jugendliche und junge Erwachsene mit einer chronischen Erkrankung, Angehörige und Freunde sind ein Teil der Grünen Bande. In dem Jugendclub geht es darum, füreinander da zu sein und auf uns aufmerksam zu machen. Ganz nach dem Motto „Wir haben was zu sagen!“
Die Mitglieder kommen aus ganz Deutschland. Somit treffen wir uns regelmäßig online. Einmal im Jahr treffen wir uns aber auch gemeinsam in einer Stadt. Außerdem sind wir auch auf Social Media aktiv und erzählen dort aus unserem Alltag. So zum Beispiel auf Instagram und Facebook. Wir klären über Barrieren auf, unsere Krankheiten und was uns eben sonst so beschäftigt.
Bei der Grünen Bande gibt es verschiedene Arbeitsgruppen, in denen man seinen eigenen Beitrag leisten kann – je nach Interesse und Fähigkeiten. Ich habe mich vor allem für die Sozialen Medien interessiert und mich deshalb der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit angeschlossen. Wir erstellen unter anderem Beiträge für Instagram und wollen dort Aufklärung leisten. Themen sind zum Beispiel: Wie kann ich mit Rolli Zug fahren? Wie kann ich mit meinen Freund:innen feiern gehen? Wie läuft das Dating mit Behinderung? Oder auch: Welche verschiedenen Wohnformen gibt es? Also welche Möglichkeiten des eigenständigen Wohnens haben Menschen mit einer Behinderung, wenn sie zum ersten Mal ausziehen möchten?
Außerdem gibt es zum Beispiel eine Arbeitsgruppe Zukunft. Diese beschäftigt sich damit, wie es mit der Grünen Bande weiter geht und wohin es langfristig noch gehen soll. Gemeinsam brainstormen sie, was wir als Gruppe noch wie erreichen können.
Die freiwillige Arbeit bei der Grünen Bande gestaltet sich zeitlich sehr flexibel und ich teile es mir so ein, wie es mir gerade passt. Ich denke, meistens ist es bei mir nicht viel mehr als eine Stunde in der Woche. Zusätzlich treffen wir uns von der Arbeitsgruppe einmal die Woche online und besprechen gemeinsam unseren Redaktionsplan und Themenideen.
Für mich ist es nichts Neues, in meiner Teilhabe eingeschränkt zu sein und viel Zeit zu Hause zu verbringen. Teilweise auch viel Zeit mit mir selbst zu verbringen. Das Wegfallen der wenigen Aktivitäten, an denen ich vor der Pandemie teilhaben konnte, war nicht leicht für mich. Kein Schwimmen mehr, keine Kinobesuche und vor allem keine sozialen Kontakte.
Bis die Pandemie begann, habe ich im Internat gelebt. Mein Leben hat sich dort abgespielt – Freunde, Beziehung und meine Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin. Zu Hause war ich meist nur noch alle 14 Tage über das Wochenende oder in den Ferien. Aus Sicherheitsgründen musste ich schon zwei Wochen vor dem ersten Lockdown nach Hause fahren. Allerdings wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, dass ich an diesem Tag das letzte Mal im Internat sein werde und es ein Abschied für immer sein würde. Auch nachdem die Maßnahmen gelockert wurden und obwohl ich zu den Abschlussklassen gehörte, durfte ich nicht mehr in das Internat zurück. Ich musste meine Ausbildung virtuell beenden. In meinem Zimmer. Alleine und ohne meine Freunde. Für mich war das unglaublich schwer und ich habe mich sozial sehr zurückgezogen. Nicht nur, weil ich Angst vor Corona hatte, sondern auch, weil es mir schwergefallen ist, zu sehen, wie meine Freunde wieder zur Ausbildung gehen durften und auch wieder in das Internat konnten und ich eben nicht.
Eine Freundin hat mir in dieser Zeit von der Grünen Bande erzählt, weil sie bemerkte, dass ich viel allein bin und es aufgrund der Situation – eine Risikopatientin zu sein – schwer ist, soziale Kontakte zu pflegen. Somit bin ich also ein Teil des Jugendclubs geworden.
Durch die Grüne Bande konnte ich wieder sozial aktiver werden und neue Menschen kennenlernen. Dadurch, dass man auch Aufgaben in der Bande übernehmen kann, hat man eine gewisse Verantwortung. Und die hilft mir, meine Strukturen aufrecht zu erhalten.
Wenn Du auch ein Teil der Grünen Bande werden möchtest, schau doch einfach mal vorbei unter: https://gruene-bande.de/
Hier ist jede/r 🧡-lich willkommen! ☺
Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen.
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